Am 25.6.15 hieß es im Tageblatt-Artikel „DOW sucht nach einem Kraftwerkspartner“, die DOW-Kraftwerkspläne seien zukunftsweisend. Das Gegenteil ist der Fall:
DOW Stade benötigt eine Kraftwerkskapazität von 600 MW. 160 MW leistet das kürzlich in Betrieb genommene Gaskraftwerk. Bleibt ein Restbedarf von 440 MW. Den möchte DOW durch ein eigenes Kohlekraftwerk decken. Wegen der durch das Gaskraftwerk insgesamt besseren Energiebilanz und weil es besser klingt verkauft DOW diese 2 als 1 „kombiniertes“ Kraftwerk und nennt es „integriertes Energiekonzept“.(1)
Die 440 MW elektrische Leistung könnte DOW vom neuen Moorburger Kohlekraftwerk, beziehen, das mit ca. 1.650 MW doppelt so groß ausgelegt ist, wie benötigt, weil es ursprünglich den Hamburger Westen mit Fernwärme versorgen sollte. Aber DOW plant ein eigenes mit einer elektrischen Leistung von 840 MW.
Das DOW-Kohlekraftwerk ist überflüssig, was die elektrische Leistung, die Grundlastsicherung und den Stand der Kraftwerkstechnik angeht und fast doppelt so groß, wie erforderlich. Der geplante Klimaschädling würde jährlich unnötige ca. 5 Millionen Tonnen CO2, giftige Feinstäube und Schwermetalle ausstoßen und dadurch 75 vorzeitige Tode verursachen (2).
Quellen:
(1) DOW-Broschüre PDF 2,5 MB: http://storage.dow.com.edgesuite.net/dow.com/deutschland/unternehmen/19379_PSP_Energie_V17b.pdf
(2) Im Vortrag zur unten verlinkten HEAL-Studie auf der Greenpeace-Veranstaltung im Stadeum am 19. Mai 2014 sagte Frau Huscher, HEAL, dass die Emissionen des geplanten DOW-Kohlekraftwerks jährlich 75 vorzeitige Sterbefälle und 16.880 Krankheitsstage verursachen würden.
„Todesursache Kohlekraft“: http://www.eu-koordination.de/umweltnews/news/emissionen/2071-heal-studie-todesursache-kohlekraft
HEAL-Studie „Was Kohlestrom wirklich kostet“ PDF 6,9 MB: http://www.env-health.org/IMG/pdf/heal_coal_report_de.pdf
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